Montag, 6. April 2015

Osterlauf Ruppichteroth 2015

Bereits zum dritten Mal in Folge habe ich nun am traditionsreichen Ruppichterother Osterlauf teilgenommen. Die 41. Auflage des Laufs war es bereits und dementsprechend bekannt ist der Lauf in den Kreisgrenzen hier auch und lockt immer wieder eine ganze Menge Leute an den Start. Als "vereinsloser Selbstläufer" ist man an der Startlinie schon in der Minderheit. Die große Zahl der Starter gehört zu irgendwelchen Leichtathletikvereinen oder Laufgruppen.

Neben den verschiedenen Distanzen für Schüler-Altersklassen gibt es 3 Volksläufe: Über 5Km , 10,5Km und einen Halbmarathon. Für mich am besten passt dabei - vor allem da ich mich grade in der HM-Vorbereitung befinde - der 10,5Km-Lauf. Dieser geht über eine anspruchsvolle Strecke mit einigen Höhenmetern auf einem Rundkurs durch die nähere Umgebung von Ruppichteroth. Die teils kräftigen Anstiege haben es dabei in sich und gehen ganz schön in die Beine!


Da wir sehr zeitig da waren, gab es für uns keine Parkplatzprobleme und wir konnten gemütlich zur Meldestelle schlendern. Meine 9-jährige Tochter hatte sich entschieden auch mit zu machen und den 1000m-Lauf in ihrer Altersklasse zu versuchen. Nachdem sie diesen hinter sich gebracht hatte, dauerte es auch nicht mehr wirklich lange bis zum Start meines Laufes. 

(c) www.broeltal.de
Normalerweise drängen sich bei solchen Volksläufen irgendwie alle so weit vorne wie es geht an der Startlinie. Beim Osterlauf war das diesmal irgendwie anders und so fand ich mich in zweiter Startreihe wieder. Nach dem Startsignal ging es dann auch gleich recht zügig los. Erst eine halbe Runde um den Sportplatz und dann über den Hinterausgang des Platzes raus auf die Straße. Schnell haben wir die kurzzeitig für den Verkehr gesperrte L312 überquert und es geht an den ersten kurzen Anstieg. Hier muss ich die ersten Cracks ziehen lassen - die Pace von unter 4:50 min/Km werde ich sowieso nicht dauerhaft halten können.

Auf engen Feldwegen laufen wir nun durch den Bacher Busch und durch Obersaurenbach, wo die nächste üble Steigung auf uns wartet. Der Anstieg geht wirklich in die Beine und nimmt zumindest bei mir ziemlich Tempo aus dem Lauf. Da der Anstieg sich auch noch dazu fast einen ganzen Kilometer zieht, ist der zweite Kilometer mit einer 6er Pace auch wesentlich langsamer. Allerdings sammeln wir hier die ersten Läufer aus dem 5Km-Volkslauf ein. Der 5Km-Lauf ist 5 Minuten vor uns gestartet und anscheindend werden - auszumachen an Shirts und Jacken - grade die Mitglieder der örtlichen Gardetanzgruppe wohl zur Teilnahme genötigt. Bei vielen kann da von Laufen nicht wirklich die Rede sein...

Kurz vor der 3Km-Markierung trennen sich dann die Wege der 5Km- und der 10Km-Strecke. Für uns geht es nun über Waldwege und Feldwege vorbei an Gießelbach auf Bölkum zu. Hier gibt es dank mehrerer kurzer Gefällstrecken die Möglichkeit "laufen zu lassen" und ein wenig Zeit wieder gut zu machen. Dankbar bin ich an dieser Stelle meinen Salomon SpeedCross 3 CS, für die ich mich bei diesem Lauf entschieden habe. Der steinige und stellenweise matschige Boden ist nicht einfach für normale Straßenlaufschuhe und ich hole ein paar der Läufer wieder ein, die mir Anfangs entwischt waren.

Kurz vor Bölkum erreichen wir den nächsten knackigen Berg. Dieser ist zwar steil, aber dafür nicht wirklich lang und so gilt es in Bölkum schnell den Weg Richtung Hotgeroth zu nehmen. Wir bleiben nur kurz auf dem Hauptweg durch den Ort und biegen ab in Richtung K55. Hier zieht sich die Straße für knapp 1,5Km sanft aber stetig nach oben. Zudem bläst ein kräftiger Wind über die Höhen. Die kurz nach Km 6 befindliche Trinkversorgungsstation winke ich dankend ab - bei einem 10Km-Rennen brauche ich wirklich nur etwas Flüssigkeit, wenn es sehr warm ist.

An der K55 angekommen biegen wir links ab in Richtung Nümbrecht. Auf der Straße bleiben wir aber nur kurz - die nächste Möglichkeit rechts geht es für uns in das Heringstal. Vorbei an den Fischteichen geht es und dank ein wenig Gefälle gibt es auch die Möglichkeit wieder ein wenig Tempo zu machen und dabei durch zu atmen. Im Heringstal biegen wir schnell in Richtung Schmitzhöfgen ab und schon steigt der Weg ein letztes Mal an. 

Bei Erreichen der K55 ist klar: ab jetzt geht es eigentlich nur noch bergab. Die letzten 2,5Km heißt es also Tempo machen! So habe ich bei Km 9 auch eine Pace von 4:47 min/Km auf der Uhr stehen. Wir streifen noch einmal den Bacher Busch und queren wieder die L312. Über den Hintereingang des Sportplatzes geht es wieder auf den Sportplatz. Hier kassiere ich den Mann, der mich bei Km 9 überholt hat, noch auf der Zielgraden. In der Ergebnisliste lese ich später das er in der Altersklasse M80+ läuft! Respekt! In dem Alter will ich auch noch so schnell unterwegs sein!

Beim Durchlaufen der Ziellinie halte ich Ausschau nach meiner Frau, meiner Tochter und meinen Eltern. Komisch: noch niemand zu sehen. Kurz nachdem ich wieder zu Atem komme ist meine Tochter dann da und kurz darauf auch der Rest. Die hatten mich alle noch nicht erwartet... ;-)

Mit 53 Minuten für die 10,5Km bin ich zwar nicht Bestzeit gelaufen, war aber für die Höhenmeter für meine Verhältnisse doch recht fix unterwegs. Momentan fehlt mir auch ein wenig die Schnelligkeit - durch das Training für den HM und mit dem anstehenden Training für den Marathon in Schottland kommt bei mir gerade Ausdauer vor dem letzten Quentchen Geschwindigkeit. Wie jedes Jahr hat der Lauf aber wieder viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf nächstes Jahr auf die vierte Teilnahme!

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