Freitag, 12. Juni 2015

Kompressions-Kleidung

Laufen ist im Grunde genommen ein einfacher Sport: Schuhe an und los! Zumindest für die ersten Schritte und um zu probieren, ob einem der Sport gefallen könnte, braucht man keine spezielle Ausrüstung! Ein paar möglichst gut erhaltene Turnschuhe, ein Shirt und eine bequeme Sporthose reichen vollkommen aus für die ersten Kilometer. 

Gefällt es einem und man möchte den Sport intensiver ausüben, so empfehlen sich aber dann doch die ein oder anderen Goodies beim Equipment. Zu allererst sollten natürlich gute Laufschuhe her - auch dazu habe ich hier ja schon das ein oder andere Mal geschrieben. Ziemlich schnell wird einem dann auffallen, dass das normale T-Shirt aus Baumwolle und die vermutlich ebenso baumwollene Trainingshose binnen kürzester Zeit wie ein nasser Sack am Körper kleben und immer schwerer werden. Sie saugen den Schweiß regelrecht auf wie ein Schwamm.

Funktionskleidung kommt also schnell in den Blickpunkt des versierten Läufers. Diese Kleidung - meist einfach kurz "Laufklamotten" genannt - besteht aus speziellen Materialien und ist so verarbeitet, dass sie zum einen wenig Nähte an reibungsverdächtigen Stellen hat und außerdem den Schweiß vom Körper weg transportiert. Solche Laufklamotten fühlen sich dementsprechend luftig und leicht an, wenn man sie trägt - selbst in verschwitztem Zustand! Außerdem trocknen sie mit einer nicht für möglich gehaltenen Geschwindigkeit! Ob man nun weite Shirts und Hosen oder eben enge (Tights) aus diesem Material trägt, ist Geschmackssache. Ich persönlich mag bei den Hosen definitiv die Tights - da verrutscht nix, zieht sich nicht hin und her und sitzt einfach wie es soll.

Eine spezielle Variante dieser engen Shirts und Hosen sind Kompressions-Tights und -Shirts. Diese sind durch spezielle Materialien so verarbeitet und geschnitten, das sie eine Art leichten Druck auf spezielle Muskelpartien, z.B. in den Oberschenkeln, ausüben. Dies soll zum einen die Muskelaktivität und die Durchblutung fördern und somit zum anderen Ausdauer und Regenerations zuträglich sein. Nun gibt es da schon in Fachkreisen eine ganze Reihe - mitunter leider nicht sehr aussagekräftige - Untersuchungen und Studien zu der Wirksamkeit. Viele sprechen dieser Kompressionsbekleidung den Placebo-Effekt zu, einige weisen knapp eine Wirksamkeit nach. 

Ich habe nun einmal meine erste Kompressions-Tight bestellt und sie bei zwei Läufen getestet. Irgendwie konnte ich mich nicht zu der ziemlich teuren Variante von Asics (je nach Modell ab 59€) durchringen, sondern habe mich für die halb so teure Tight von Kalenji bei Decathlon entschieden. Diese kostete "nur" 29€ - verglichen mit den normalen günstigen Tights von Kalenji für 7 - 12€ immer noch eine Hausnummer!

Modell von Asics für ca. 59€

Modell von Kalenji für 29€

Ich hatte die Hose vorgestern beim Long Run über 2 Stunden und knapp 20km und heute bei einem lockeren, langsamen Lauf über eine knappe Stunde und fast 9km an. Nach also knapp 3 Stunden Tragen der Tight im Training und knapp 30km fällt meine erste Bilanz positiv aus! Ich bilde mir zumindest ein, zum einen beim dem Long Run die Beine nicht so schnell ermüdet zu haben und sogar an Steigungen "besser hochzukommen", sowie auch einen positiven Effekt in der Regeneration zu spüren. Die Beine sind nicht wirklich schwer und selbst der Lauf heute kurz nach dem Long Run ging locker und ruhig vonstatten. Keine müden oder schweren Beine beim Einstieg, die erst einmal warmgelaufen werden müssen.

Ich werde das auf alle Fälle einmal über einen längeren Zeitraum beobachten. Grade jetzt das Marathon-Training ist dafür ja sowieso prädestiniert. Vielleicht gönne ich mir auch mal ein Kompressions-Shirt - obwohl ich bei Shirts eigentlich doch eher auf die etwas weiteren Modelle stehe. Aber wenn´s hilft... ;-)

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