Donnerstag, 22. Januar 2015

Reinigungstipps für Schuhe und Vergleich Kinsei/Nimbus

Heute habe ich mir mal meine beiden aktuell von mir genutzten Laufschuhpaare (Asics Gel Kinsei 5 und Asics Gel Nimbus 16) genommen und diese ein wenig sauber gemacht. Zusätzlich zu diesen beiden "Straßenvarianten" nutze ich noch die Trailschuhe (Salomon SpeedCross 3CS) - je nach Witterung und Wetter.

Zunächst möchte ich gerne ein paar Tipps geben, wie ihr am besten eure Laufschuhe reinigt. Es gibt da unterschiedliche Theorien und natürlich auch Vorlieben bei den Läufern. Diese reichen von "der Dreck fällt von allein ab" bis zu "nach jedem Lauf wandern die Teile in die Waschmaschine". Nun ist allerdings nicht jede Behandlung gleich gut für die Haltbarkeit des Schuhs! Daher hier meine Methode:

Wenn die Schuh (sehr) nass geworden sind, diese mit Zeitungspapier ausstopfen und an einen warmen Ort stellen. Auch hier sollte nicht übertrieben werden: auf die Heizung ist ungeeignet, ein warmer Ort wie z.B. ein Hauswirtschaftsraum, Heizungsraum oder möglicherweise Badezimmer reicht aus. Nach dem Trocknen nehmt ihr dann eine Schuhbürste und striegelt den groben Schmutz ab. Wenn die Schuhe richtig trocken sind, dürfte diese Behandlung den meisten Läufern für ihre Schuhe vom Ergebnis her schon ausreichen!
Der Feinschliff ist dann folgendes: mit einem Allzweckreinigungstuch lassen sich wieder Glanz herstellen und mit einem kleinen spitzen Schraubendreher oder einem anderen spitzen Gegenstand lassen sich kleine eingetretene Steinchen aus dem Profil pulen.
Das Waschen der Schuhe in der Waschmaschine solltet ihr unbedingt vermeiden! Die Seifenlauge und die warme Temperatur setzen den Klebstoffen, die bei modernen Laufschuhen verwendet werden, zu stark zu! So kann es vielleicht bei einigen Malen gut gehen, beim anderen Mal hat man plötzlich die Sohle einzeln in der Trommel...

Als ich meine Schuhe heute dann sauber gemacht hatte, habe ich sie dem Routinecheck unterzogen: ich schaue mir die Schuhe dann genau an und checke so, ob noch alles ist wie es soll. Stimmt die Schuhgeometrie noch oder sind sie "schiefgelatscht", sind sie irgendwo eingerissen, abgenutzt?


Dabei kam mir heute der Gedanke einen kurzen Vergleich der beiden Modelle zu machen. Beide Paare haben jetzt ähnlich viele Kilometer runter. Die Kinsei 5 (rot) liegen bei 412km, die Nimbus 16 (blau) haben knapp 360km runter. Gekauft habe ich die Kinsei 5 im April 2014, die Nimbus 16 im Oktober 2014. Seit dem ich die Nimbus habe, laufe ich nur noch selten mit den Kinsei und wenn auch nur noch Strecken bis ca 10km. 

Die Kinsei 5 haben mich im Gesamten gesehen ein wenig enttäuscht. Ich hatte sie mir im April als Nachfolger für die Kinsei 4 geholt, von denen ich nach wie vor sehr begeistert bin. Mit der 4er-Version bin ich über 1100km gelaufen. Die Kinsei 5 haben bereits nach knapp 400km einen Zustand erreicht, wo ich mir damit keine Langstrecken mehr zumuten möchte! Eigentlich schade - denn sie tragen sich grade vom Gewicht her sehr gut und fühlen sich am Fuß auch um einiges leichter an als die Nimbus. Allerdings macht sich das Gefühl breit, als wäre die Fersenpartie des Schuhs schon irgendwie ausgehärtet und die Dämpfung nicht mehr das was sie sein sollte. Der Schuh fühlt sich recht schnell im hinteren Bereich hart an. Dadurch merke ich nach den Läufen verstärkt meine Waden.



Der Fersenbereich ist eigentlich auch die Besonderheit am Kinsei. Er besteht aus 6 Gelpolstern, die je zu Zweierpaaren zusammen gefasst sind. Dazwischen befinden sich große Freiräume. Beim Kinsei 4 war dieses noch stärker ausgeprägt. Dieser hatte nicht den oben im Bild zu erkennenden Steg aus schwarzem Plastik, der den Fersenbereich mit der Mittelsohle verbindet. Genau in dieser Änderung vermute ich auch dann das Problem. Möglicherweise erzeugt das genau das harte Gefühl an der Ferse, wenn die Dämpfungseigenschaften des Schuhs nachlassen...



Auch im direkten Vergleich lassen sich Unterschiede erkennen. Im oberen Bild schön zu erkennen ist die kompaktere und schmalere Bauweise des Kinsei. Daneben sieht der Nimbus schon ganz schön wuchtig aus. Beide Schuhe hier sind übrigens die gleiche Größe: 46,5.
Im unteren Bild lassen sich die unterschiedlichen Abnutzungsstärken erkennen. Der Kinsei wirkt irgendwie glatt und speziell im schon angesprochenen Fersenbereich erkennt man starken Abrieb der Sohle. Auch beim Nimbus ist dieser vorhanden, aber deutlich schwächer ausgeprägt als beim Kinsei. Und die ca. 50km mehr die der Kinsei runter hat, dürften den Unterschied nicht so deutlich werden lassen - zumal beide Schuhe auch nicht stark unterschiedlich vom Streckenprofil her genutzt werden.


In diesem Bild hier lässt sich ein weiteres Problem des Kinsei erkennen: das Obermaterial des vorderen Schuh-Bereiches reißt ein. Diese Problem trat bereits nach knapp 200km auf. Instabil wird der Schuh dadurch nicht. Es ist sozusagen nur die obere Schicht. Recherchen im Internet haben ergeben das das Problem bei wohl sehr vielen Kinsei auftritt und meine da kein Einzelfall sind. Auch die Runnersworld hat in einem Heft in der Rubrik "Murks" schon darüber berichtet. Für einen Schuh der als das Spitzenmodell des Herstellers gilt und eine UVP von knapp 200€ hat, ist diese Materialschwäche jedenfalls inakzeptabel.


Dem Nimbus 16 sieht man die Kilometer hingegen eigentlich gar nicht an. Nach der Reinigung könnte man nicht meinen das ich damit schon in strömendem Regen gelaufen bin und auch Waldwege nicht gescheut habe. Er sieht nahezu aus wie neu. Das Modell würde ich definitiv wieder kaufen. Auch der Schuh ist mit einer UVP von 179€ kein Billigtreter, aber sein Geld doch definitiv wert.

In einem der nächsten Artikel werde ich einmal erklären, wie ich beim Laufschuhkauf vorgehe und wo ich meine Schuhe günstig bekomme. Denn ich lege selber großen Wert darauf möglichst kostengünstig an möglichst gute und aktuelle Schuhe zu kommen.

1 Kommentar:

  1. Tolle Ausführung. Da kann sich so mancher Läufer einiges rausnehmen. Die Schuhe in die Waschmaschine geben das mache ich auch nicht mehr, da löst sich hinterher so einiges.
    LG Angela

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