Dienstag, 25. August 2015

Woran man erkennt, dass es Zeit ist für neue Schuhe

Erfahrungsberichte hab ich schon ein par Mal abgegeben, was neue Schuhe und Eindrücke damit betrifft. Immer wieder erklärt man dabei, dass man ja neue Schuhe brauchte, weil die alten abgenutzt waren. Klar - wir Läufer sind da meist besonders empfindlich und entwickeln meist auch eine gewisse Schuhaffinität. Darüber hinaus probieren wir natürlich gerne neue Modelle aus. Wahrscheinlich ist deswegen schon so manches Modell eigentlich zu früh aussortiert worden...

Ich habe mir einmal die Mühe gemacht ein paar Modelle meiner Auswahl genauer unter die Lupe zu nehmen und möchte anhand dieser zeigen, wann es Zeit wird für neue Schuhe. Zu diesem Zweck hab ich folgende Modelle gewählt: Asics Gel Kinsei 4, Asics Gel Nimbus 16 und Salomon SpeedCross 3CS.

Die Kinsei 4 nutze ich nur noch als Freizeitschuh, um mal eben etwas an den Füßen zu haben, wenn ich mal auf die Schnelle vor die Tür muss oder dergleichen. Sie haben bereits über 1100km hinter sich. Für Training würde ich sie nicht mehr nutzen, weil die Dämpfung (in Form der Gelpolster an den Fersenbereichen) schon ziemlich gelitten hat. Die bei diesem Schuh noch dazu sehr spezielle Form der Polster reißt bereits ein - eine ordentliche und sachgemäße Dämpfung ist somit nicht mehr gegeben.
 
Gel-Polster eingerissen am Kinsei 4
Bei Schuhen mit durchgehender Sohle beobachtet man analog dazu zuweilen, dass der Schuh "schief steht" und die Polster nicht mehr wirklich in ihre Ausgangsposition zurück kommen. Auch dann ist es allerhöchste Eisenbahn, sich nach Ersatz umzusehen.

Es gibt weitere Hinweise auf stark beanspruchte und ausgereizte Schuhe. Nicht immer muss das Auftreten eines dieser Kriterien sofort das Aus für den Schuh bedeuten, die Kombination mehrerer dieser Anzeichen aber sollte definitiv zum Ersatz anregen.

Betrachtet man einmal die Sohle der Schuhe wird man feststellen, dass diese mit der Zeit "abreibt". Ähnlich einem Autoreifen verliert die Sohle an Profil. Ebenso ähnlich wie bei den Reifen kann es dann sein, dass man im wahrsten Sinne des Wortes den Grip verliert und zum Beispiel auf nassen Untergründen plötzlich wegrutscht!
 
Abgenutzte Sohle am Kinsei 4 (mehr als 1100km)
Abnutzungserscheinungen am Nimbus 16 nach knapp 870km
Meine Erfahrungen bisher haben gezeigt, dass diese deutlichen Abriebe sich grade bei Asics-Modellen in meinem Fall meist so ab 750-800km zeigen. Natürlich sind die Schuhe dann noch nicht reif für die Tonne, wenn dies die einzige Auffälligkeit ist. Den Nimbus 16 laufe ich zum Beispiel auch immer noch gern im Training.

Am Beispiel der SpeedCross 3 CS sieht man das dieser Abrieb bei Trailschuhen (aufgrund der weicheren Mischung des Sohlenmaterials) meist früher einsetzt - speziell wenn man mit diesen Schuhen dann doch einen größeren Teil der Kilometer auf Asphalt läuft. Meine SpeedCross haben nun knapp 550km runter und die Sohle sieht schon angegriffen aus - ansonsten zeigen sie allerdings noch keine weiteren Abnutzungserscheinungen! Da sie außerdem über eine Vielzahl von diesen dicken Stollen verfügen, ist hier sogar noch genug Grip auf matschigen Untergründen vorhanden.

Salomon SpeedCross 3 CS mit leicht lädiertem Profil
Anhand solch abgelaufener Sohlen, wie bei den 3 Modellen hier gezeigt, lassen sich auch sehr gut Rückschlüsse auf das Abrollverhalten des Fußes ziehen. Bei einer Beratung im Laufladen oder Sportgeschäft greifen die Fachleute daher gerne auf diese Infos zurück. Also beim Neukauf im Laden unbedingt einmal die alten Schuhe einpacken!

Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt für den Schuh ist sein Sitz und die damit verbundene Festigkeit. Diese leidet, wenn sich am Obermaterial und an den Innenbereichen des Schuhs Mängel ergeben. Gerne reißt dann zum Beispiel das Material des Fersenschaftes ein. Hier gut zu sehen beim Kinsei 4:

Eingerissener Stoff am Fersenschaft vom Kinsei 4
Durch die andauernde Abrollbewegung des Fußes knickt der Schuh an der Spitze quasi kurz hinter den Zehen immer wieder ein. Grade an dieser Stelle leidet daher oft das Obermaterial. Hier zeigen sich dann Risse (bei meinen Kinsei 5 leider schon nach 250km) oder es lösen sich auch gern einmal Nähte. Als Folge leidet der Gesamteindruck des Schuhs am Fuß - er wirkt "ausgelatscht" und labbrig und bietet dem Fuß nicht mehr genügend Halt.

Aufgegangene Naht am Asics-Logo an den Nimbus 16
Schaut man sich seine Schuhe immer wieder genau an und achtet frühzeitig auf den schleichenden Verschleiß, kann man auch reagieren und sich neue Schuhe zulegen. Diese neuen Modelle wollen und müssen natürlich eingelaufen werden. Trägt man die alten und die neuen Schuhe einige Zeit im Wechsel, so findet man mit Sicherheit einen geeigneten Zeitpunkt die alten Schuhe endgültig auszusortieren und hat in der Zwischenzeit die neuen Schuhe angemessen eingelaufen. Die Abwechslung für die Füße durch das Tragen von unterschiedlichen Schuhen zu den verschiedenen Trainingseinheiten hat außerdem einen positiven Einfluß auf die Fußmuskulatur. Diese kann sich nicht den Schwachstellen eines einzelnen Modells anpassen und wird immer wieder aufs neue gefordert. Das ist somit auch gleichzeitig eine Art von Verletzungsvorbeugung...

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