Donnerstag, 18. Juni 2015

Europawochelauf Hennef

Zur Europawoche in Hennef findet nun bereits seit 11 Jahren ein großes Laufevent statt. Hier hat es 2012 für mich mit den Teilnahmen bei Volksläufen angefangen. Damals startete ich im Family-Lauf über 3,2km. Seit 2013 nehme ich am 10km-Lauf teil. Das Event ist sehr gut organisiert: die komplette Organisation von Anmeldung über Zeitnahmen bis hin zu den DLV-vermessenen Strecken sind wirklich top. Es macht einfach Spaß an dieser Veranstaltung teilzunehmen.
(c) Eventfotografie24.de
Da mein Heimatort ja zu Hennef gehört, ist es auch ein Katzensprung und die Anreise entsprechend kurz. Einfach nur den Berg runter und in die Stadt - da dauert die Parkplatzsuche bei so einer Großveranstaltung noch am Längsten.

Da meine Tochter beim Schnupperlauf (für Kinder und Jugendliche) starten möchte und wir ein wenig knapper dran sind als ursprünglich geplant, lasse ich meine Frau und meine Tochter in der Nähe des Startbereichs aus dem Auto und suche dann allein einen Parkplatz. Wenige Minuten später habe ich diesen auch gefunden und renne mich auf dem Weg zur Startlinie schon einmal warm - will ja den Start meiner Tochter nicht verpassen. Ich komme aber rechtzeitig an und kann ihren Start verfolgen. Der Schnupperlauf geht nur über 1050m und ist daher ziemlich schnell wieder vorbei. Meine Tochter ist ganz zufrieden - 18. Platz in ihrer Altersklasse.

Nun bin ich an der Reihe. Die 10Km-Läufer werden in die Startaufstellung gebeten. Hier treffe ich noch einen Bekannten von früher. Der ist allerdings eine ganze Ecke schneller als ich unterwegs und ich weiß das ich ihm nicht werde folgen können. Da liegen Welten zwischen unseren Zielzeiten. Also wünsche ich ihm viel Spaß und einen guten Lauf und konzentriere mich auf mich selbst. In Hennef wird auf der Hauptstraße gestartet. Quasi auf dem Mittelstreifen stehen in regelmäßigen Abständen große Laternen mit Betonsockeln. Diese machen die Straße für Autofahrten schon recht eng. Im Startblock einer Laufveranstaltung mit mehr als 300 Startern wird es da ziemlich eng.
Der Bürgermeister von Hennef gibt den Startschuss und die Menge setzt sich in Bewegung. An Laufen ist auf den ersten Schritte nicht zu denken. Das Feld muss sich erst einmal ein paar Meter auseinander ziehen, bis man in Trab verfallen kann. Nach ca 200 Metern auf der Hauptstraße biegt das Feld dann nach links in Richtung Siegufer ab. Hier wird es zwischen den Wohnblocks noch einmal besonders eng und es dauert wirklich seine Zeit bis man sein eigenes Tempo laufen kann und nicht um andere Läufer herum kurvt oder an Engstellen auf andere Läufer aufläuft.

Ist einmal die Siegallee erreicht lichtet sich der Läuferpulk dann auch etwas und das eigene Tempo fällt leichter zu laufen. Es geht entlang der Siegallee in Richtung Weingartsgasse aus der Innenstadt heraus. Wir kreuzen per Unterführung die Autobahntrasse der A560 und steuern auf das Siegufer zu. Hier gilt es nun die Sieg zu überqueren per Fußgänger-Hängebrücke nach Weingartesgasse. Diese ist zwar aus Stahl und Beton gebaut und hinterlässt einen ersten Eindruck von ziemlicher Stabilität, allerdings ist sie offensichtlich nicht dafür ausgelegt von im Laufschritt auftretenden Läufern maltretiert zu werden - sie ist in einer merkbaren Schwingung versetzt, die besonders stark an den Uferpunkten zu spüren ist. Hat man hier nicht den gleichen Takt wie die Brücke, erscheint es einem als würde man jeden Fußtritt zu lang machen und in den Boden stampfen - ein merkwürdiges Gefühl!

In Weingartsgasse geht es direkt links den Brunnenweg entlang, vorbei an der Gaststätte "Sieglinde". Am Ende des Brunnenweges geht es plötzlich steil hoch, wenn auch nur ein paar Höhenmeter. In einer Art Wendepunkt kommen wir auf die L316. Hier zieht es sich nun durch den oberen Teil von Weingartsgasse auf der für den Verkehr gesperrten Landstraße ein ganzen Stück nach oben. Hier verliere ich auch locker eine halbe Minute und meine Pace sinkt auf ca 5:44 min/km ab. Die Wärme fordert ihren Tribut! Hinter Weingartsgasse geht es zum Glück erstmal ein ganzes Stück eben weiter und der Puls beruhigt sich wieder. 

Ich überhole noch ein paar Leute, als es, angekommen in Allner, erstmal wieder etwas bergab geht. In Allner schlängelt sich die Strecke durch den Ort runter zum Allner See. Hier kann man etwas Dampf machen, da es ein Stück bergab geht. Ich versuche möglichst fix unterwegs zu sein und dabei möglichst den Puls zu senken. Kurz vor dem See passiere ich Kilometer 5 und habe wieder einen recht ebenen Streckenabschnitt erreicht. Wieder queren wir die Autobahn bzw. laufen unter dieser durch. Es geht quasi fast einmal komplett um den See herum. Kurz nach Kilometer 6 laufen wir parallel zur Sieg wieder in Allner ein. Die Autobahn haben wir ein drittes Mal gekreuzt.

Ein kurzer Anstieg führt uns aus Allner heraus in Richtung B478. Dort angekommen geht es auf einem engen Fußgängerweg kurz parallel zur B478 bevor uns die freundlichen Streckenposten scharf rechts in die Feldwege leiten. Hier laufen die Strecken der 10km-Runde und der Halbmarathon-Strecke zusammen. Auf einmal ist wieder etwas mehr Betrieb. Auch ist es hier in den Siegauen recht heiß. Die vielen Gräser lassen mich kurz an meine Allergie denken - aber es geht.

Neben mir läuft jetzt eine Frau aus der Halbmarathon-Runde. Bei ihrem Kilometer 19 und kurz drauf meinem Kilometer 8 machen wir uns beide kurz Mut: "Ist nicht mehr weit - Gas!" Wir folgen dem Lauf der Sieg in Richtung Innenstadt Hennef und passieren Kilometer 9. Hier geht es immer wieder kurz auf und ab - baulich bedingt an diesem Uferweg.


Noch eine kleine Extrarunde hinter dem Rathaus um den Block und wir laufen unter lauter Musik, Ansage des Sprechers per Mikrofon und vielen Zuschauern an der Strecke auf die Hauptstraße ein.


Noch einmal rechts und ca 150 Meter die Hauptstraße runter: ein eklig steiler Wendepunkt und ab auf die Zielgrade. Hier versuche ich noch einen Spurt hinzulegen - gelingt mehr oder weniger. Ich überhole zwar noch ein oder zwei Läufer, werde aber meinerseits auch noch einmal von hinten überholt.


Im Ziel treffe ich meine Frau und meine Tochter. Sie haben mich schon erwartet. Meine Zeit ist mit 53 Minuten nicht meine Top-Zeit, sogar ganz schön drüber, aber dafür das ich es eigentlich als Trainingslauf angegangen bin, ist es durchaus okay. Spaß hat es auf alle Fälle wieder gemacht und sogar noch zum 11. Platz (von 30) in meiner Altersklasse gereicht. Nächstes Jahr bin ich auf alle Fälle wieder mit dabei. Die Veranstaltung und die Strecke ist einfach toll!

1 Kommentar:

  1. Sehr schöner Bericht. Sammele die Berichte und lasse sie zu einem Buch binden. Sicher ist es auch für Dich und Freunde für später eine schöne Erinnerung an frühere Zeiten.
    Gruß Mom
    (Kannst ja noch etwas sammeln)

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