Sonntag, 10. Mai 2015

Schlechtes Gewissen nötig?

Ich habe dieses Jahr bisher knapp mehr als 600km gelaufen, die Halbmarathon-Vorbereitung hinter mir, den Halbmarathon in Bonn selbst auch; habe zwischendurch am Osterlauf in Ruppichteroth teil genommen und bin auch von größeren Verletzungen oder Blessuren verschont geblieben. Damit das auch so bleibt, sollte man sein Trainingsaufkommen im Jahr von Zeit zu Zeit etwas zurückfahren und auch mal eine Zeit den Körper weniger belasten.


Ganz "offiziell" machen die meisten das ja direkt nach den großen Wettkämpfen. Über diese nötige Regeneration habe ich ja auch vor kurzem erst gebloggt. Wenn man nun allerdings kein Profi ist und sich nur mit Training beschäftigt und nur danach lebt, so ist es für den Körper schon eine nicht zu verachtende Belastung, das ganze Jahr über auf dem gleichen ambitionierten Level zu trainieren.

Aus diesem Grund gestalten viele Sportler ihr Training über das Jahr gesehen in Wellen. Man nimmt sich eine Anzahl an Zielen - in meinem Fall als große Ziele der Halbmarathon in Bonn (im Frühjahr) und der Marathon am Loch Ness (im Herbst) - und richtet das Training über das Jahr gesehen daran aus. Bedeutet: bei einem Frühjahrs- und einem Herbst-Event beginnt das Training Anfang des Jahres und steigert sich bis zum ersten Ziel. Diese Steigerung selbst wird durch den individuellen Trainingsplan für die Veranstaltung gesteuert. 

Nach diesem ersten Ziel kommt im direkten Anschluss die zuvor schon einmal beschriebene Regenerationsphase. Meist bleibt dann bis zum Start des nächsten Trainingsplanes noch etwas Zeit. Auch hier sollte man es nicht übertreiben. Konkret heißt das bei mir:

Ich habe von Januar bis Mitte April nach Trainingsplan trainiert und dann den Halbmarathon erfolgreich gelaufen. Nach knapp 2 Wochen Regeneration bleibt mir nun noch bis zum 8.Juni Zeit, bis der Trainingsplan für den Marathon startet. In dieser Zeit möchte ich absichtlich weniger trainieren, um mich für die bevorstehenden starken Trainingsbelastungen zu schonen. Ziel ist es weniger Kilometer zu machen, manchmal nur 2 Mal pro Woche zu laufen, dafür aber auch neue Dinge zu probieren (bewußt langsames Laufen, Training nach Puls etc.) 

Ab 8.Juni geht es dann nach Trainingsplan für den Marathon. Nach dem 27. September ist dann für den Rest des Jahres wieder ruhiges Erholen und lockeres Laufen angesagt. Soweit der Plan...!

Das eigene Gewissen ist da mitunter allerdings ziemlich hinderlich! Da regt sich das schlechte Gewissen, wenn man nur 20km in der Woche gemacht hat oder die Pace mal wirklich sehr langsam war (wenn auch absichtlich). Ich versuche dennoch so dran zu bleiben und beruhige mein Gewissen mit ungewohnten Trainingseinheiten, wie den oben genannten. Außerdem steht nächstes Wochenende zum Beispiel die Sportwoche im Dorf an, die jedes Jahr auch einen 5km-Lauf bietet. Dort werde ich auch wieder teilnehmen. Schön anspruchsvoll mit einigen Höhenmetern die Strecke, aber eben kurz. Dafür auf gewohnten Pfaden. Auch mal etwas anderes, die Wettkampfstrecken schon vorher zu kennen...

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